Mittwoch, 22. Oktober 2014

Scandinavien Indian Summer Tour 2014/2



Storforsen - in Schweden gibt es viele  Wasserfälle und Stromschnellen die Storfosen heißen. Da freue ich mich, wenn ich Leute treffe, die auch mal in Scandinavien waren und ihren Storforsen besucht haben. Ich werde dann immer blöd angeschaut, wenn ich frage, welcher war es denn. Na der Storforsen ist dann die Antwort und ich antworte dann ganz brav o.k. "Unser" Storforsen befindet sich in Nordschweden. Wir machten hier Rast auf den Weg zu einer Bekannten die in der Nähe von Lulea wohnt. Meine Frau hat sie im Hundeforum kennen gelernt und so kam es, dass sie uns eingeladen hat und wir sie dieses Jahr besuchen wollten.



Storforsen ist auch der Name der großer Stromschnellen am Piteälven in der Provinz Norrbottens län in Nordschweden. Sie liegen etwa 38 km nordwestlich des Ortes Älvsbyn.
Bei einer Fallhöhe von 60 Metern wälzen sich durchschnittlich 250 m³ Wasser pro Sekunde talwärts, was sie zu den größten Stromschnellen Skandinaviens macht. Die Gesamtlänge der Stromschnellen von Anfang bis Ende beträgt 5 km, wobei sie dabei eine Höhendifferenz von 82 m überwinden. Während der Mittsommerwochen ist das Wasserniveau am höchsten, wobei dann ca. 870 m³ Wasser pro Sekunde ins Tal fließen.




Das Gebiet der Stromschnellen ist ein Naturreservat, das durch Wege und Holzstege gut erschlossen ist. 


Wie entstehen diese Bilder?

Mit Hilfe eines Graufilters vor dem Objektiv der Kamera kann man sehr schön Bewegungen einfrieren und die Software von Google macht aus mehreren Einzelbildern ein bewegtes Bild. Die Bewegungen werden weich dargestellt und die fest stehenden Objekte bleiben so wie normal fotografiert.



Es gibt immer wieder Wagemutige, vielleicht sollte ich auch sagen Lebensmüde, die von oben mit einem Wildwasserkajak den Wasserfall "hinunterbrettern". Schon allein die Vorstellung treibt mir Gänsehaut auf den Rücken. Auf den Parkplatz standen zwei Deutsche mit der entsprechenden Ausrüstung...



An jedem im Wasser liegenden Stein wird das Wasser umgelenkt und schießt empor. Tausende Tröpfchen bilden sich um wieder zurück in Wasser zu fallen.


Mit einer unglaublichen Wucht kommt das Wasser unten an, um dann wieder in einen ruhig dahinn fließenden Fluss überzugehen.

Aber Millionen Tröpfchen vermischen sich mit der Luft und bilden einen feinen Nebel der über den Stromschnellen liegt.


Überall waren Schilder angebracht, dass Camping hier verboten ist. Im Sommer zur Ferienzeit ist es hier sehr voll und da will man wohl vorbeugen, damit nichts aus dem Ruder läuft. Gott sei Dank haben wir kein Camping gemacht. Wir haben wie die anderen hier nur übernachtet.


Am nächsten Morgen ging unsere Reise weiter in Richtung Ostseeküste. Je näher wir der Küste kamen, desto mehr verlor sich die typisch lappländische Landschaft mit ihren im Herbst orange leuchtenden Wiesen und gelben Birkenwäldern. Immer mehr landwirtschaftliche Flächen machten sich breit. Weite Äcker und Wiesen mit weidenden Kühen wechselten sich ab. Das sieht ja aus wie in Deutschland, wenn man von den roten Häusern mit ihren weißen Tür- und Fensterrahmen mal absieht  !!! 
Wir kamen in die Städte mit Industrie und Handwerk. Das ist nicht mehr meins. 

Mir gefällt mehr die Wildnis entlang der Straße 45, die in der Mitte Schwedens Richtung Norden verläuft . Kilometerweit fahren, keinem Auto begegnen und ab und zu mal ein kleiner Ort. Das ist dann mein Scandinavien Experience.    


Das Haus unserer neuen Bekannten. Ein wunderschönes Grundstück mit viel Platz und Auslauf für die Hunde. Nicht das Haus am See wie manches Klischee einem weismachen will, aber ein wunderschöner Fluss dahinter mit einem schönen Grillplatz. 



So stelle ich mir das Winterwunderland vor. Das Haus sieht im Winter noch besser aus. Die leuchtenden Fenster, das saubere Weiß, das alles weich bedeckt und in einem wunderbaren Kontrast die rote Farbe des Hauses mit der zur Farbe des Schnees passenden Tür- und Fensterrahmen.
Es erinnert mich irgenwie an Weihnachten und ich kann nicht einmal sagen warum es so ist.

Da sind wir nun nach langer Fahrt in Nordschweden in Ranea angekommen, zu Besuch bei einer Bekannten meiner Frau aus einem Hundeforum im Internet. Es ist immer wieder spannend Menschen kennen zu lernen, mit denen man sich vorher nur geschrieben und Gedanken ausgetauscht hat. Steht man sich plötzlich persönlich gegenüber, ist es eine ganz andere Situation. Schön wenn dann auf beiden Seiten, nach anfänglichen Abtasten Sympathie vorhanden ist. Ich finde solche Bekanntschaften sehr wertvoll. Vor zwei Jahren habe ich auf gleiche Weise in Nordschweden meinen Facebook Freund Olaf persönlich kennen gelernt. Wir haben viel von ihm über Schweden lernen können. Die schöne Zeit vergeht immer viel zu schnell.

Schwedische Grundstücke sind mit unseren in Deutschland nicht so vergleichbar. In Schweden ist alles von der Grundstücksfläche viel größer. Ein Haus wie in Deutschland auf einem 600m2 großen Grundstück schwer vorstellbar.


Der Fluss hinter dem Haus


Fundstücke in Wald. Wenn man mit unseren beiden Hunden im Wald unterwegs ist finden sich meist irgendwelche "Mitbringsel". Das ist ein Elchgeweih, nicht mehr so gut erhalten, aber um meinen Carport zu zieren allemal gut genug. 

Unser Platz im Vorgarten.


Rolf, so heißt der Hund unserer Bekannten, geht sehr gern fischen.

Vielen Dank möchte ich Euch hier sagen für Eure Gastfreundschaft. Gern laden wir Euch zu uns ein, wenn Ihr mal in der Nähe seid, was ja nicht ganz abwegig ist.

Kurz bevor es weiter in Richtung Norden in Europas letzte große Wildnis geht, wo die Temperaturen im Winter bis zu -40°C und im Sommer bis zu +30°C erreichen können, haben wir Gammelstad bei Luleå besucht.

Das Kirchendorf Gammelstad mit seiner Steinkirche aus dem 15. Jahrhundert und seinen mittelalterlichen Gässchen gehört zu den UNESCO Weltkulturerbestätten in Schweden. Die vielen kleinen aneinander gebauten Häuschen reihen sich um die in der Mitte stehende Kirche. 




Hübsch gestaltete Fenster. Als meine Frau durch dieses geschaut hat, kam von drinnen ein Schrei und sie zuckte zusammen. Also ist das Haus zur Zeit bewohnt. Konnte man ja nicht wissen.

Liebevoll gestaltete Briefkästen wie dieser gibt es in ganz Scandinavien.


Gammelstad mit seiner Steinkirche, den über 400 Holzhäusern und insgesamt über 500 einzelnen Räumen ist das größte und am besten bewahrte Beispiel eines Kirchendorfs in Schweden.

Eine Gasse in Gammelstad

Ein Haus reiht sich an das andere und alle in den für Schweden so typischen Farben Rot und Weiß.


Die Kirche aus Stein inmitten der vielen Holzhäuser.

Ein hübscher typischer Hauseingang in Schweden.
Im übrigen ist das Wort Gammel nicht mit unserem deutschen Wort gleichzusetzen. Meist assoziiert man den Begriff mit schlecht (gammliger Apfel) Übersetzt heißt es nur alt. So ist Gammelstad eine alte Stadt. 







1 Kommentar:

  1. Bei allen roten Häusern und Stromschnellen - der fischende Hund ist in meiner Vorstellung geblieben. Vor allem weil der Hund auf meinem aktuellen Facebook-Titelbild in meiner Chronik den gleichen Namen (Rolf) trägt. Ein fischender Hund, Sachen gibts..., die gibts wohl nur in Schweden. ;-)

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