Sonntag, 20. Oktober 2013

Nordlicht - Northern Lights

Das erste Nordlicht in diesem Jahr haben wir in Aglen gesehen, nicht sehr toll, sondern mehr das grüne Leuchten am Horizont. Jetzt müsste man 500 - 1000 km weiter nördlicher sein um mehr zu sehen.




Nach dem wir uns nun wieder auf unserer Rückfahrt befinden, habe ich meiner Frau scherzhaft, aber mit ernstem Hintergrund gesagt, dass wir noch ein schönes Nordlicht für den Abschluss unserer Reise brauchen. Als wir in Gubbhögen in Jämtland angekommen sind, war hier auf dem Wildniscamp schon alles Winterfest gemacht worden. Große Sperrholzplatten waren vor die kleine Küche genagelt damit es im Winter nicht rein schneit und auch das Wasser von der nahen Quelle war schon abgestellt. Kein Grund für uns hier nicht zu stehen. Da hier zu dieser Jahreszeit kaum noch einer kommt bis auf ein paar unaufdringliche Schweden aus dem naheliegenden Ort, lassen wir abends, wenn wir ins Bett gehen, die Gardienen offen. Meine Frau mag den freien Blick auf den See.


Als wir dann schon im Bett lagen, entdeckte ich am nördlichen Horizont noch helle Wolken von Sonnenuntergang. Nein, das konnte doch gar nicht sein, dafür war es doch schon viel zu spät. Der Himmel fing an zu leuchten - Nordlicht und es wurde immer stärker.
Raus aus den Federn und ab in warme Sachen. Das Thermometer zeigte inzwischen -1,5 Grad an. Ich nahm meine Kamera und das Stativ und pünktlich, wo ich alles fertig aufgebaut hatte, begann die große Lichtshow über dem See. 

Man sieht wie der Nebel ganz flach über dem See liegt.

In den letzten beiden Jahren und auch im März dieses Jahres hatten wir hier schon Nordlicht gesehen. Dieses aber, was sich heute Nacht hier bot, stellt alles andere in den Schatten. Die Intensität war so hoch, daß es fast schon hell war.

Im oberen Bildbereich sieht man sogar die Spur einer kleinen Sternschnuppe.

In meiner Vorstellungskraft hörte ich am Horizont Wölfe heulen. Sie sollen lauter heulen, wenn das Nordlicht besonders hell scheint. Würde jetzt noch Schnee liegen, der das ganze Leuchten reflektiert...

Das Licht zog sich in einem großen Bogen von Westen kommend nach Osten über den Horizont. Die sogenannten Gardienen fielen heraus, neue Streifen, Linien und Muster entstanden und aus einer Geraden wurde plötzlich ein Bogen.



Das Licht beanspruchte immer mehr Platz am Himmel bis es senkrecht über uns stand und in Wellen neue Formen erschuf. Der ganze nördliche Himmel leuchtete nun in einem grünen Licht, sich ständig in Form und Intensität verändernd bis es nach einer dreiviertel Stunde langsam wieder abebbte.




Zurück blieben schwach leuchtende Wolken am Himmel. Zeit für mich wieder in Bett zu gehen. Kurz vor dem einschlafen musste ich doch nochmal raus schauen und sie waren immer noch da, die leuchtenden Wolken. Ich träumte diese Nacht von Jack London, Wölfen und Alaska.




Jämtland, was hast Du uns für eine wunderbare Lichtshow beschert. 





























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